Seite 18 - chronik

Basic HTML-Version

18
Der "Gemeinnützige Bauverein" hatte zunächst seine Tätigkeit auf das Gemeindegebiet
Fröndenberg beschränkt. Bewerber aus Bentrop z.B. mussten daher abgelehnt werden.
Erst in der Mitgliederversammlung vom 22. Juni 1921, an der 71 Genossen teilnahmen, wurde
die Arbeit auf den Amtsbezirk Fröndenberg ausgedehnt, der in etwa dem heutigen
Stadtgebiet entspricht - ohne Billmerich, Kessebüren und Teilen von Bentrop.
In gleicher Sitzung fusionierte die "Baugenossenschaft des Mieterschutzvereins
Fröndenberg" mit dem "Gemeinnützigen Bauverein", nachdem in den Organen beider
Genossenschaften erfolgreiche Gespräche geführt worden waren, die mit der Auflösung der
"Mieterschutzgenossenschaft" endeten. Die Organe arbeiteten nach der Fusion personell in
gleicher Größe weiter.
Der Amtmann Dr. Villaret blieb Vorstandsvorsitzender, Gutsbesitzer Alfred Lange
Vorsitzender eines 12köpfigen Aufsichtsrates.
Am 28. März 1931 beging die Genossenschaft ihr 25-jähriges Bestehen.
Der Reingewinn 1930 betrug 1.502,53 Mark, der u. a. mit 5%iger Dividende und 10%iger
Zuweisung an den Reservefond aufgelöst wurde.
In den ersten 25 Jahren ihres Bestehens wurden 74 Häuser mit 141 Wohnungen gebaut,
davon 26 Mietshäuser mit 58 Wohnungen.
Von den Gründungsvätern nahmen damals noch 13 Mitglieder am Genossenschaftsleben teil.
48 der Erwerbshäuser mit 83 Wohnungen wurden für "Private" erstellt.
Der "Gemeinnützige Bauverein eG" hat in seinem Wirken stets jegliche Parteilichkeit strikt
abgelehnt. Im Jahre 1933 mischte sich jedoch die NSDAP-Leitung intensiv in die
Geschäftsbereiche der Genossenschaft ein. Die Generalversammlung am 29. April 1933
genehmigte zwar die Bilanz, Wahlen wurden jedoch aufgeschoben.
In der gemeinsamen Sitzung von Vorstand und Aufsichtsrat am 30. Mai 1933 traten deren
Mitglieder "zum Zwecke der Gleichschaltung" zurück, wie man die damalige Prozedur nan-
nte. Kommissarisch blieb der Vorstand bis zu Neuwahlen im Amt.